Alt- Neuöttinger Anzeiger
November 2012
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Altötting feiert das neue Gesicht der Bahnhofstraße

Offizielle Verkehrsfreigabe zum Abschluss der Neugestaltung - Verlosung mit 5000 Euro Hauptgewinn war der Höhepunkt des Straßenfestes

Altötting. „Ganz ohne wollte ich nicht kommen“, sagte Regierungsvizepräsident Ulrich Böger zum Abschluss seiner Rede, die er am Samstag anlässlich der Verkehrsfreigabe der Bahnhofstraße nach deren Neugestaltung hielt. Und so kam er „mit“ - und zwar mit dem, was man bei den Verantwortlichen der Stadt am allermeisten erwartet hatte: mit dem Förderbescheid. Demnach beläuft sich der staatliche Zuschuss aus dem Topf des Bund-Länder-Städtebauprogramms „Aktive Zentren“ auf 280 200 Euro. „Wenn Straßen unverwechselbar sind und Ausstrahlung haben wie die neugestaltete Bahnhofstraße, dann macht das eine Stadt attraktiv. Mit der Neugestaltung hat die Verbindung zwischen Bahnhof und Kapellplatz eine deutliche Aufwertung erfahren“, lobte Böger die „gelungene Neugestaltung“ und den barriere- freien Ausbau der Bahnhofstraße, die unter der Maßgabe, sowohl den Anforderungen des Verkehrs als auch den Bedürfnissen der Bürger, des Einzelhandels und der „Sondersituation“ Tourismus und Wallfahrt gerecht zu werden, umgesetzt worden seien. In dieser Einschätzung waren sich die weiteren Redner einig - aber auch im Bewusstsein, dass mit der Maßnahme nur die baulichen Voraussetzungen geschaffen worden seien und es nun darauf ankomme, die Bahnhofstraße mit Leben zu füllen. Bürgermeister Herbert Hofauer, der auf die „sehr offene und intensive Beteiligung der Anlieger“ verwies, sagte, er hoffe und wünsche, dass „neue Handelsbetriebe in der Bahnhofstraße Einzug finden werden und diese Baumaßnahme der erste Baustein für eine weitere positive Entwicklung des gesamten Quartiers zwischen Bahnhofstraße und Trostberger Straße sein kann.“ Dr. Bernhard Barbarino sagte als Vertreter der Geschäftsleute, dass die Zeiten, in denen die Bahnhofstraße die „mit Abstand attraktivste Geschäftsstraße in Altötting und Umgebung“ gewesen sei, lang vorbei seien. „Sie hat sich überlebt, Läden wurden geschlossen oder sind abgewandert“. Gegen diesen Trend sei nun „ein Gegenpart gesetzt“ worden. Die Stadt habe die Bahnhofstraße „auf den neuesten Stand“ gebracht, dafür schuldeten ihr Anlieger und Bürger Dank und Anerkennung. Aber: „Das kann nur der Anfang gewesen sein.“ Nun brauche es ein breites Feld sich ergänzender Fachgeschäfte, um die Straße mit Leben zu füllen. Gefordert seien die Eigentümer der Immobilien und die Gewerbetreibenden, die modernisieren bzw. kundenorientiert handeln müssten. Die Stadt müsse den Prozess weiter begleiten, damit Betriebe künftig nicht nur auf der grünen Wiese, sondern weiterhin in der Innenstadt zu finden seien. Landrat Erwin Schneider sagte, dass es heutzutage schwierig sei, „solche Straßen mit Inhalt zu füllen, das hat man in den letzten Jahrzehnten gesehen“. Nun aber könne es gelingen, habe die Bahnhofstraße doch ein neues Gesicht. Dieses zu schaffen hat laut Hofauer knapp 1,7 Millionen Euro gekostet. Der aktuellen Berechnung nach trage die Stadt davon 45 Prozent (und erhalte ihrerseits staatliche Zuwendungen), die restlichen 55 Prozent hätten die Anlieger zu schultern. In einer Bauzeit von sechs Monaten - eine Woche länger als geplant - seien Oberfläche und Unterbau der Straße erneuert worden, die Bereiche beidseits der Fahrbahn als Multifunktionsfläche ausgeführt worden. 16 Bäume seien gepflanzt, Bänke und Fahrradanlehnbügel aufgestellt sowie 18 Straßenüberspannungen mit Leuchten in energiesparender LED-Technik installiert worden. Zum Abschluss der Arbeiten wurde am Samstag nach der Verkehrsfreigabe ein Straßenfest gefeiert - das etwas unter der Kälte litt. So wurde das kühle Freibier, das die Stadt zur Verfügung gestellt hatte, lange nicht zur Gänze getrunken. Höhepunkt war die Verlosung von Preisen, welche die Geschäfte der Bahnhofstraße zur Verfügung gestellt hatten. Über 30 000 Gewinnabschnitte füllten die Lostrommel. Die Vergabe zog sich etwas in die Länge, weil nur Anwesende gewinnen konnten. Das war auch beim begehrten Hauptpreis, der stolzen Summe von 5000 Euro, nicht anders. Iris Peuerböck gewann, nachdem die ersten drei, deren Lose gezogen wurden, nicht vor Ort waren - einer davon, obwohl er nur rund 100 Meter entfernt wohnt und nicht weit zur Ziehung gehabt hätte. - sh